Nachhaltiges Bioplastik aus Avocados – und die Plastikverschmutzung

Eine nachhaltige Bioplastik Produktion eines mexikanischen Entwicklers geht der Idee nach, dass man anstatt des eigentlichen Nahrungsmittels, ein „Abfallprodukt“ dessen nimmt, um den Bioplastik herzustellen. In der Meldung geht es darum, dass Scott Munguia mit Avocadokernen Biopolymere erzeugt.

www.heise.de/newsticker/meldung/Nachhaltiges-Bioplastik-aus-Avocados-2302105.html

Im ersten Moment hatte ich dies Meldung als positiv aufgefasst, mit dem Schreiben dieses Artikels dann jedoch etwas mehr über die Plastikverschmutzung gelesen. Womit ich dann zum Schluss kam, dass wahrscheinlich dieser „Bioplastik“ immer noch Plastik ist, egal ob konventionell mit Erdöl oder mit Avocadokernen. Das Problem sind nämlich die Giftstoffe, welche für die Produktion verwendet werden.

Das Problem von Plastik ist, dass es in der Natur nicht abgebaut werden kann. Da es kein natürliches Produkt ist, zerfällt es nicht. Insgesamt 80% des Kunststoffmülls gelangt über Flüsse in die Ozeane (das sind gemäss UNO jährlich 6 Millionen Tonnen!). In den Ozeanen wird es dann in gigantischen Müllwirbeln „gesammelt“. Die Grösste ist südöstlich von Hawaii (North Pacific Gyre). In dessen Zentrum rotieren 3 Millionen Tonnen Plastikmüll. Nach Einschätzungen von Wissenschaftlern ist es doppelt so gross wie der Bundesstaat Texas. Unter Einwirkung von Sonne, Wind und Wellen wird der Plastikmüll zu winzigen Partikeln zerrieben. Wissenschaftler vermuten, dass dieser Plastikmüll gefährliche Umweltgifte wie einen Schwamm aufsaugen (durch Messungen der Giftkonzentration).

Tiere und Fische fressen das Plastik oder die Plastik-Partikel, weil sie denken es sei Nahrung. Dadurch kommen die Partikel in unseren Kreislauf. Die giftigen Zusatzstoffe (Weichmacher), die Plastik formbar machen, sind bei fast jedem Menschen im Blut nachweisbar. Und dies sogar schon bei Neugeborenen.

Ein weiteres Problem ist Bisphenol A, eine der meistproduzierten Chemikalie. Man braucht dies als Grundstoff zur Herstellung von Polykarbonat-Kunststoffen und Kunstharzen. Es steckt beispielsweise in Lebensmittelverpackungen. Bisphenol A wirkt bereits in kleinen Mengen gesundheitsschädigend. In kleinen Mengen gar mehr als in Grossen, weil der Körper es dann nicht als Schadstoff erkennt. Es gibt gemäss Untersuchungen Hinweise darauf, dass die Spermienproduktion verringert, die Entwicklung des Gehirns beeinflusst und das Erbgut verändert wird, was sich erst nach Generationen zeigt. Analysen unseres Abwassers zeigen, dass einerseits aktuelle Verhütungsmethoden (Pille), andererseits Industriechemikalien wie DDT, Bisphenol A und Phthalate darin vorkommen. Man sieht darin eine mögliche Ursache für abnehmende Fruchtbarkeitsraten und die Zunahme von hormonabhängigen Tumoren.

Stoppt das Plastik!

Das ist leider gar nicht so einfach. Jährlich wird schätzungsweise (man weiss es nicht genau) mehr als 200 Millionen Tonnen, wahrscheinlich sogar 240 Millionen Tonnen hergestellt. Die Einsatzgebiete verteilen sich auf 28% Freizeit und medizinische Zwecke, 6% Elektronik und Elektrik, 7% Automobilsektor und 21% im Bauwesen. Den grössten Anteil haben jedoch Verpackungen mit 38%!

Denkt mal darüber nach, wo uns Plastik überall begegnet.

Links zum Thema

www.plastic-planet.de/hintergrund_plastikalsproblem.html

plasticpollutioncoalition.org/de/learn/basic-concepts/

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