Elektroschrott – wie schnell Elektrogeräte zu „Schrott“ werden

Wenn Hersteller neue Versionen ihrer Geräte heraus bringen, werden die alten schnell zu „Schrott“. Typisch für dieses Verhalten sind die Apple-Jünger, welche immer das neuste iPhone oder iPad haben müssen. Mal abgesehen von dieser Entwicklung, welche vom Endkosumenten beeinflusst werden könnte, gibt es auch eine Entwicklung von Seiten der Hersteller, welche nicht so transparent ist. Es wird vermutet, dass Hersteller bewusst ihre Geräte mit „Soll-Bruchstellen“ bauen, sodass sie innerhalb nützlicher Zeit kaputt gehen. Üblicherweise genau dann, wenn die Garantie abgelaufen ist, und glücklicherweise das Nachfolgeprodukt vom Hersteller auf dem Markt ist.

Dies geht dann so weit, dass selbst wenn der Benutzer es reparieren möchte, es sich finanziell nicht lohnt, da das neue Teil beinahe gleich teuer (oder gar günstiger) ist wie die Reparatur. Apple geht da sogar noch einen Schritt weiter, und erlaubt das Reparieren erst gar nicht. Selbst zertifizierte Reparaturstellen dürfen kaum mehr machen, als das defekte Teil gegen ein neues auszutauschen, welches dann (auf den Kaufpreis bezogen) zwar erheblich vergünstigt ist, aber auf die Reparatur bezogen völlig überteuert. Als Beispiel dient hier der Stumm-Schalter des iPhones. Einmal defekt, gibt’s offiziell nur einen Austausch des ganzen Smartphones. Leider verfallen aber auch andere grossen Hersteller (wenn wir jetzt mal im Smartphone-Markt bleiben) dieser Entwicklung. Die Smartphones werden verklebt, damit sie nicht mehr geöffnet werden können. Die Akkus und Speicher werden fix eingebaut. Auch wenn mir ein Speicher-Update oder ein neuer Akku reichen würde um mein Smartphone weitere Jahre betreiben zu können, werde ich doch dazu gezwungen ein neues Gerät zu kaufen.

Auch ich selber kann das bei mir zu Hause beobachten (und ich bin nicht mal ein Apple-Jünger 😉 ). Die neuen Geräte werden immer elektronischer und damit (das „absichtlich“ stell ich jetzt mal in Frage) immer anfälliger. Zum Beispiel haben Lampen elektronische Trafos, da diese günstiger sind. Dafür kann ich alle paar Jahre den Trafo austauschen. Gut ich muss wenigstens noch nicht die ganze Lampe wechseln. Da sind wir in anderen Bereichen schon weiter. Im Auto beispielsweise. Anstatt die Birne zu tauschen, muss die ganze Lampe gewechselt werden, oder anstatt ein kleines Teil auszutauschen, muss die ganze Steuereinheit getauscht werden.

Das Ganze schlägt einerseits auf den Geldbeutel, andererseits fördert es aber auch die ganzen Abfälle. Gerade da bei diesen Bauteilen wertvolle (rare) Materialen zum Einsatz kommen, ist diese Entwicklung nur noch bedenklicher. Vielfach wird dann der Elektroschrott in den Hauskehricht geworfen, womit man eine fachgerechte Aufbereitung nicht mal verfolgen kann.

Apropos Hauskehricht: Auch Kinderspielsachen müssen heute Elektronik enthalten. Werden diese dann fachgerecht entsorgt, wenn sie defekt sind, oder wenn man sie nicht mehr möchte? Ich wage mal zu behaupten, dass die meisten im Müll landen.

Es gibt aber auch eine „kleine“ Gegenbewegung, welche sich austauscht, wie man Geräte reparieren kann.
Angestossen auf diesen Artikel hat mich übrigens der Artikel von Heise „Mit dem Schraubendreher gegen die Elektroschrott-Lawine“.
Auf der Seite www.ifixit.com gibt es viele Anleitungen zum Reparieren von Geräten (z.B. ein Akkutausch eines iPhones). Nur wird dies der Otto-Normalverbraucher nicht machen (können)…

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